K. H. TÜRK


ERÖFFNUNG DER AUSSTELLUNG
18. SEPTEMBER 2004 UM 11 UHR




1928 geboren in Hirschberg/Schlesien
1944-45 Soldat
1946-48 Englandaufenthalt, Begegnung mit Barbara Hepworth
1950-52 Studium Werkkunstschule Braunschweig
1953-56 Studium an der Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart bei den Professoren Baum, Hills, Schellenberger, Daudert
1957 Freischaffend in Hardt/Nürtingen
1977 Gründung der Freien Kunstschule Nürtingen
1985 Ernennung zum Professor durch das Ministerium für Wissenschaft und Kunst
1987 Ernennung zum Gründungsdirektor der staatlich anerkannten Fachschule für Kunsttherapie Nürtingen
1988 Buchveröffentlichung "Werkbericht" Belser-Verlag, Stuttgart/Zürch
1998 Kollektivausstellung in der Sammlung Domnick
1999 Galerie am Pfleghof, Eisenarbeiten
1999 Beteiligung an der Ausstellung "Der große Albgang"
2000 Galerie am Pfleghof, Tübingen, Kleinbronzen
Acht Wettbewerbserfolge Ankäufer durch Museen und privater Sammlungen, Katalogveröffentlichungen, Ausstellungen im In- und Ausland
2001 gestorben



Im Gedenken an den im Sommer 2001 verstorbenen Bildhauer K.H. Türk präsentiert die Galerie ausgewählte Bronzeplastiken, die durch ihre Sport-Motive und vielfigurige, szenische Gestaltung Bilder der vor kurzem durchgeführten Olympiade in Erinnerung rufen. In Ergänzung zu den monumentalen Eisenplastiken des Künstlers und seinen großformatigen Arbeiten am Bau, die in abstrakten Formen das Thema Figur und Körper im Raum auf vielfältige Weise variieren, charakterisieren sich die Kleinbronzen durch etwas Spielerisches, das einerseits Lust an der Bewegung und ihrem Ablauf zum Ausdruck bringt, andererseits durch verfeinerte und komplizierte Formen die Grenzen der Gießtechnik auszuloten sucht. Auch wenn es denkbar ist, daß sich K.H. Türks Gestaltungsidee, die Bewegung, eine Veränderung der Haltung in der Zeit, durch Zerlegung des Ablaufs in Einzelmomente darzustellen, einer Anregung durch die italienischen Futuristen oder den Film verdankt, und die Bildung von Figurengruppen durch Modulation einer Grundhaltung an Reliefkonstellationen von Alfred Lörcher erinnert, so ist doch das Motiv des Sports ein ureigenes Interesse des Künstlers. Seine Liebe zum Zirkusleben, seine Bewunderung der Artisten ist der subjektive Ansatz. K.H. Türks unkonventionelle Kleinbronzen sind Arbeiten von ganz eigenem Reiz, die aus einem Zusammenwirken von Spielfreude, technisch-handwerklichem Experiment und der leichten Verfügbarkeit des Werkstoffes Bronze entstehen. Ihre künstlerische Umsetzung in der räumlichen Zuordnung von Figuren, Sportgeräten und Spielort zu einer Komposition aus strengen geometrischen Formen und freien Bewegungsgesten zeugt von Professionalität ebenso wie von einem unabhängigen Gestaltungswillen und individueller Ästhetik.
Veronika Burger





Fotos zur Ausstellung